Hurtig, hurtig – morgen (24. Juni) ist Johannis-Tag und eine alte Bauernregel besagt, dass danach kein Rhabarber (und auch kein Spargel) mehr geerntet werden darf. Ich war heute früh extra noch einmal auf dem Wochenmarkt, um mir zwei Bunde Himbeer-Rhabarber zu kaufen, damit ich ein drittes Mal in diesem Jahr leckeren Rhabarbersirup kochen kann. Zum dritten Mal? Ja, erstens, ist der Sirup wahnsinnig lecker und von mir selbst schnell leer getrunken. Zweitens, habe ich andere mit meinem Faible für Rharbarbersirup angesteckt und bekomme jetzt quasi Bestellungen für Siruplieferungen rein.
Damit auch ihr in den Genuss des leckeren Getränks kommen könnt, hier mein Rezept. Im Grunde bin ich einem Rezept von Franzi vom Gemüseregal gefolgt. Hier und da habe ich aber ein wenig improvisiert. Ihr braucht:
Rhabarbersirup – Zutaten
- 2 Bund Rhabarber (ca. 1 kg) – ich nehme immer Himbeer-Rhabarber, der hat so eine tolle Farbe.
- 1 bis 2 Zitronen – laut Rezept wäre es eine, aber ich hatte noch eine halbe über, die mit weg musste. Es schadet sicher auch nichts, wenn ihr zwei nehmt.
- 700 g Zucker – laut Franzi wären es 500 g, aber das erschien mir für Sirup etwas zu wenig. Probiert einfach aus, was euch besser schmeckt.
- 1 Vanilleschote – ganz wichtig: auf gute Qualität achten. Die macht den Sirup erst perfekt.
- 1 Liter Wasser
- Zitronensäure? Bei Franzi steht keine im Rezept. Ich habe in einer Variante mal einen Teelöffel (ich habe meine Zitronensäure aus der Apotheke) hinzugefügt. Der Sirup war dann einen Hauch weniger süß, aber die Zitronensäure ist nicht zwingend erforderlich. Ich ergänze sie eher, weil ich das vom Holunderblütensirup so gewöhnt bin.
Rhabarbersirup – Zubereitung
Den Rhabarber schneidet ihr in kleine Stücke. Wenn ihr mit dem Mus hinterher nichts mehr anfangen wollt, braucht ihr ihn nicht schälen – Himbeer-Rhabarber muss ohnehin nicht geschält werden. Die Zitronen in dünne Scheiben schneiden. Die Vanilleschote der Länge nach ausschneiden und das Mark herauskratzen. Ich habe die Vanilleschote selbst kurzerhand auch noch in kleine Stücke geschnitten und mit in den Topf zum Rhabarber und den Zitronen gegeben. Alle Zutaten werden in einem Topf mit dem Wasser und Zucker bei mittlerer Hitze etwa 40 min. gekocht. Die Kochzeit könnt ihr gut nutzen, um zum Beispiel die Flaschen vorzubereiten (heiß ausspülen) oder ein Sieb mit einem Mulltuch bereit zu legen.
Nach der Kochzeit wird der Sirup durch ein mit einem Mulltuch ausgelegtes Sieb abgegossen. Das Mulltuch könnt ihr noch vorsichtig (heiß!) auswringen, um wirklich nichts vom leckeren Sirup zu verschwenden. Den Sirup fangt ihr am besten direkt in einem zweiten Topf auf, damit ihr die Flüssigkeit nun noch einmal zehn Minuten kochen lassen könnt. Anschließend füllt ihr den Sirup direkt (also heiß) mithilfe eines Trichters in saubere Flaschen (Marmeladengläser gehen auch). Achtung: Mir ist beim letzten Mal tatsächlich erstmals eine Flasche gesprungen. Damit ihr euch nicht verletzt und/oder die Küche komplett einsaut, stellt ihr die Flaschen am besten ins Spülbecken und gießt den Sirup darüber ab. Deckel drauf und ihr seid fertig.
Rhabarbersirup – Haltbarkeit
Bei Holunderblütensirup weiß ich, dass er sich im Kühlschrank ein Jahr hält. Für Rhabarbersirup fehlen mir die Erfahrungswerte. Aber da er bei uns so beliebt ist, hält er sich ohnehin nicht lange. Warum sonst koche ich jetzt schon zum dritten Mal Sirup?
Einem spontanen Gedanken folgend habe ich von der zweiten Aktion einen Teil des Sirups (dann schon erkaltet) in Eiswürfelbeutel gefüllt. Im Gefrierschrank hält sich der Sirup auf jeden Fall sehr lange. Allerdings hat das mit den Eiswürfeln nur so semi-gut geklappt. Da der Sirup nun einmal kein reines Wasser ist, hatten die Eiswürfel eher die Konsistenz von angetautem Wassereis. Das ändert natürlich nichts an Haltbarkeit und Geschmack, sah aber im Glas nicht so toll aus, wie erwartet.
Rhabarbersirup – Anwendung
Ihr könnt den Sirup sehr gut zu Eis, Joghurt, Quark geben. Meine bevorzugte Nutzung ist als Basis für leckere Rhabarberschorle. Einfach nach Geschmack etwas Sirup mit Wasser aufgießen – fertig. Um dem ganzen noch etwas mehr Frische zu verleihen, tue ich noch etwas frische Minze mit hinzu. Die Minze sprießt bei mir sowieso wie Unkraut und sieht noch dazu im Glas hübsch aus.
So, jetzt solltet ihr gut für die heißen Tage gewappnet sein. Lasst es euch schmecken und schreibt gern Fragen oder Variationen in die Kommentare 🙂
Einfach gut!
Danke, Thanks, Mercy, Gracias.
Danke und einen möglichst langen Genuss wünsche ich.
VG Steffen