Hier ist sie – unsere Bauanleitung für ein Massivholzbett in Übergröße: Angenommen, Du bist ca. 1,90 groß und wenn Du Deine Füße lang machst, werden daraus schnell zwei Meter. Falls Du nun jede Nacht damit beschäftigst bist, Dich in Dein Bett zu falten, brauchst Du ein größeres Bett. Ein Bett, in das Du komplett hineinpasst und aus dem kein Teil von Dir nachts irgendwo heraushängt.
Nur welches?
Betten ohne Falten
Mir ging es neulich genau so, weshalb ich auf Möbelschau ging. Inzwischen habe ich viele Betten gesehen, ein paar davon angefasst, an anderen gerüttelt und mich sogar an einem hochgezogen. Mein Favorit ist aber ein Bett, das ich nur aus dem Internet kenne: das Bett „Hornungsburg“ von Bettkonzept.de. Es besteht aus Sumpfeiche, ist vollmassiv und scheint dennoch mit Leichtigkeit zu schweben, weil die Bettfüße in Blöcke aufgelöst und versetzt angebracht sind. Aber:
- In meiner Wunschgröße passt es mein Schlafzimmer – allerdings nur solo! Bei einer Liegefläche von 2,00×2,20m + Balkenstärke + Überstand an den Ecken wäre in meinem Schafzimmer einfach sonst kein Platz mehr. Weder für Kleiderschränke, noch für den Weg zum Bett selbst.
- Hält das Bett 13 Jahre (offizielle Abschreibungsdauer für Möbel) kostet es in dieser Zeit ca. 20 Euro pro Monat. Verglichen mit dem, was monatlich mehr oder weniger freiwillig für Medien (GEZ, …) und Kommunikation (Handy, Festnetz, Internet) gezahlt werden muss, ist das Bett fast ein Schnäppchen.
Die Hornungsburg ist also lediglich zu groß für mein Zimmer und muss deshalb dieses Mal leider außen vor bleiben. Vielleicht kommen wir ja später zusammen.
Gegenprobe
Nachdem ich für mich das obere Ende abgesteckt habe, folgt nun die Gegenprobe: Betten, die ich auf gar keinen Fall haben möchte! Hierzu gehören für mich „Systembetten“, die in vielen Größen überall angeboten werden. Das geht ungefähr so: wähle einen einfachen Bettrahmen und ein paar Bettfüße, zahle 350€ und fertig. Auch auf solchen Betten kann man schlafen, ich möchte aber ein Bett mit mehr Style. In Übergröße. Aus Massivholz. Mit Kopfteil. Mit Nachttisch. Mit Leselicht.
Wünsch Dir was
Das Möbelstöbern hat mir viele Möglichkeiten gezeigt, wie schön Betten aussehen können, wie sie konstruiert werden und wie stabil sie dann jeweils sind. Perfekte Voraussetzungen, um die Eckdaten für mein Bett festzulegen. Hier ist meine Checkliste für ein gutes Bett:
- Große Liegefläche von 2,0 x 2,2m
- Komfortabler Einstieg in ca. 55 cm Höhe
- Zwei Matratzen verbunden über einen wasserdichten Matratzenschoner
- Viel und möglichst durchgängiger Stauraum unter dem Bett
- Sichtbares massives unlackiertes Eichenholz
- Kompakter platzsparender Bettrahmen
- Feingliedrige Lattenroste
- Schwebende Nachttische
- Kopfteil mit Leselicht
- Offenes Fußende
- Stabil
- Stoßsicher
- Geräuschfrei
- Schwingungsfrei
- Einfach zu bauen, prinzipiell auf- und abbaubar, möglichst ohne Spezialteile
- Lasten prinzipiell direkt in den Boden ableiten
Bauanleitung für ein Massivholzbett in Übergröße
Zuschnitt der Holzteile
Das Bett besteht aus einem Rahmen, der die Lattenroste und Matratzen einfasst, sechs Füßen, welche die Kräfte aus den Lattenrosten in den Boden ableiten, einem Kopfteil und ein paar Winkeln und Schrauben. Alle Teile gibt es im Baumarkt. Die Holzteile kannst du dort auf das richtige Maß sägen lassen. Für das 2,00 x 2,20 m große Bett habe ich z.B. zwei Leimholzplatten aus Eiche wie folgt zusägen lassen:
- A: 2 Eichenbretter 2052 x 200 x 26 mm für Kopf- und Fußende
- B: 2 Eichenbretter 2200 x 200 x 26 mm für die Seiten
- C: 2 Eichenbretter 2052 x 195 x 26 mm, als Front des Kopfteils
- D: 2 Eichenbretter 345 x 298 x 26 mm für die Nachttische
- E, F: Reststück beliebig teilbar, z.B. 268 x 298 x 26 und 328 x 298 x 26 mm
- G: Reststück, hier: 195 x 144 x 26mm
Beim nächsten Bett würde ich die Teile A und B längs um 5 mm verlängern, damit die Matratzen später nicht so stark im Bettrahmen spannen. Dickere Bretter können nicht schaden, sind aber nicht zwingend erforderlich. Übrigens sollten alle Teile aus dem Zuschnitt der Leimholzplatten mit einer Feile entgratet bzw. abgerundet werden, damit die Kanten nicht mehr so spitz und scharf sind. Für die Füße eignet sich ein Kantholz aus Eiche mit einem Querschnitt von 58 x 58 mm, aus dem 6 Teile von je 290mm Länge abgesägt werden sollten.
Montage des Bettrahmens
Die Bretter A und B werden mit großen flachen Winkeln zu einem Bettrahmen verbunden. Außerdem solltest du Platz für die Befestigung der Bettfüße einplanen. Die Art der Verbindung hängt davon ab, welche Winkel du verwendest. Bei meinem Bett sieht dies bspw. so aus:
Ich haben unten einen Winkel bündig mit der Kante der Bretter angeschraubt, darüber den Winkel für die Bettfüße montiert und oben den Hauptwinkel für den Bettrahmen positioniert. Links unten befindet sich noch ein kleiner Winkel, der die Bettfüße stabilisiert.
Die Winkel kannst du mit Hilfe von Kanthölzern und einem Restbrett wie Teil G positionieren. Dazu legst Du die Kanthölzer als Führungsschienen an die Enden der Bretter A bzw. B, platzierst daran Teil G sowie die Winkel und markierst die Schraubenlöcher mit einem weichen Bleistift. Anschließend bohrst du die Schraubenlöcher mit einem dünnen Bohrer vor, damit die dicken Schrauben später nicht zu sehr im Holz spannen und einfacher eingedreht werden können. Achtung: Die Bohrungen müssen dünner als der Schraubenkern sein, im Zentrum der Markierung liegen und dürfen die Bretter nicht durchstoßen. Andernfalls halten die Schrauben nicht richtig und du bohrst die Bretter sowie eventuell darunter liegende Teile kaputt!
Da das Bett recht groß ist, werden an jedem der vier Bretter des Bettrahmens mittig Winkel für die Aufnahme der Lattenroste angebracht. Einerseits liegen dadurch am Kopf- und am Fußteil die Enden der Lattenroste auf, andererseits werden die langen Lattenroste an den Seiten nochmals abgefangen und können sich kaum noch durchbiegen.
Wenn du alle Winkel markiert und vorgebohrt hast, kannst du deinen Bettrahmen mit einem Akkuschrauber schnell montieren. Die Schrauben sollten ein dickes Gewinde haben und ihre Länge so gewählt sein, dass sie später nicht aus den Brettern herausragen können. Ich habe bspw. Schrauben von 25mm Länge, 5mm Durchmesser und großem Gewinde verwendet. Kurz gerechnet: Brettdicke 26mm + Winkeldicke 2mm = 28mm < 25mm Schraubenlänge. OK.
Achtung: Falls du die Winkel nicht 100% genau am Bettrahmen positioniert und den Rahmen nicht 100% präzise vorgebohrt hast, kann es passieren, dass die Ecken nicht bündig abschließen. Das kann mit einem kleinen Trick leicht korrigiert werden, indem du dünne Abstandshalter aus Pappe der Holz an der betroffenen Stelle zwischen dem Winkel und dem Bett mit einschraubst. Von außen ist dies hinterher nicht zu sehen. Der Versatz sollte nicht zu groß sein.
Stückliste für den Bettrahmen:
- A: 2 Eichenbretter 2052 x 200 x 26 mm für Kopf- und Fußende
- B: 2 Eichenbretter 2200 x 200 x 26 mm für die Seiten
- 4 lange schmale Winkel, um die Bretter unten zu einem Bettrahmen zu verbinden
- 4 lange breite Winkel, um die Bretter mittig zu einem Bettrahmen zu verbinden
- 4 Winkel 60 x 60 x 2 mm, für die Verbindung von Eckfüßen und Bettrahmen
- 4 Winkel 60 x 60 x 2 mm, um die Lattenroste an den Seiten abzustützen und um sie in der Mitte von Kopf- und Fußende überhaupt lagern zu können
- Viele kurze Schrauben mit dickem Gewinde, z.B. 25 x 5 mm
Montage der Füße
Für die Montage der Füße hebst Du den Bettrahmen Ecke für Ecke an und schiebst die Füße darunter. Sei vorsichtig, damit nicht alles umfällt, bevor Du es verschraubt hast! Ist der Bettrahmen aufgebockt, markierst du die Schraublöcher, bohrst sie mit einem dünnen Bohrer vor und schraubst die Füße an. Achtung: Durch die verwendeten Winkel gibt es eine Besonderheit. Die Winkel für die Füße müssen mit einem weiteren Winkel stabilisiert werden, damit sie nicht schwingen oder sich verbiegen können (siehe Foto)! Falls du spezielle Bettwinkel verwendest, braucht Du Dir hierum keinen Kopf machen.
Während die vier äußeren Füße in der beschriebenen Art und Weise verschraubt werden, gilt dies nicht für die zwei Füße, welche die Lattenroste in der Mitte des Bettes abstützen sollen. Sie werden lediglich unter die Lattenroste gestellt und mit Winkeln und kleinen Brettchen gegen Umfallen gesichert. Das Prinzip ist simpel aber wirkungsvoll und funktioniert hervorragend. Übrigens lastet hier später allein durch die Lattenroste, die Matratzen und das Bettzeug genügend Druck darauf, dass die beiden Füße vermutlich nicht einfach so umfallen werden.
Stückliste für die Füße:
- 4 Eichenbalken 290 x 58 x 58 mm als Eckfüße
- 2 Eichenbalken 290 x 58 x 58 mm als Mittefüße unter dem Bett
- 4 kleine Winkel zur Quer-Stabilisierung der Eckfüße am Bettrahmen
- 4 kleine Brettchen 60 x 60 x 3 mm als Umkippschutz für die Mittelfüße
- 4 lange Winkel als Umkippschutz für die Mittelfüße
- 16 dünne lange Schrauben mit dicken Gewinde, z.B. 45 x 3,5 mm
Kopfteil
Die Bretter C bilden die Fronten des Kopfteils, die auf zwei weitere Eichenbretter geschraubt werden. Dadurch entsteht ein großes Bauteil, welches anschließend von außen an das Kopfende des Bettrahmens geschraubt wird. Ich habe mich entschieden, die hinterlegten Bretter bündig mit der oberen Front zu verschrauben und zwischen beiden Fronten einen Abstand in der Breite meines Kantholzes zu lassen. Das ist schnell und einfach gemacht. Anschließend kannst Du deine helfenden Kanthölzer an der Kopfende des Bettrahmens stellen und das fertige Kopfteil vorsichtig darauf abstellen. Bitte sichere es aber noch mit je einer Schraubzwinge, bevor du das Kopfteil mit einem Akkuschrauber am Bettrahmen verschraubst.
Stückliste für das Kopfteil
- C: 2 Eichenbretter 2000 x 195 x 26 mm, als Front
- 2 Eichenbretter 800 x 200 x 18 mm, als Träger für die Fronten
- Einige Schrauben für die Montage der Fronten am Träger, z.B. 40 x 3,5 mm
- Einige Schrauben für die Montage am Bettrahmen, z.B. 40 x 3,5 mm
Kopfteil PLUS
Erinnerst Du Dich an die „Reste“ E, F und G aus dem Holzzuschnitt? Mit denen werden wir jetzt das Kopteil verschönern! Und das geht so:
- Suche dir ein paar schöne Bilder oder Grafiken
- Projeziere je eines der Bilder mit einem Beamer auf ein „Restteil“
- Zeichne die Konturen mit einem weichen Bleistift nach
- Fräse die Konturen in das Holz, z.B. mit einem Dremel oder Proxon
Ich habe mir z.B. eine Königinnen- und eine Königskrone hineingefräst und mit Flachblechen von hinten auf dem Kopfteil montiert. Das Brett G wartet noch darauf, verschönert zu werden.
Schwebende Nachtische
Mit Hilfe von vier langen Winkeln werden aus den beiden Teilen D jeweils ein Nachttischlein. Dazu werden alle äußeren Winkel auf einer Linie am Ende der Bretter und die inneren Winkel eingerückt dazwischen befestigt. Der Größe der Einrückung entspricht der Brettdicke des Bettrahmens. Anschließend können die mittleren Winkel etwas zurückgebogen werden, um die Spannung im montierten Zustand zu erhöhen. Die Nachttische können nun einfach und an beliebiger Stelle auf den Bettrahmen gesteckt werden. Sehr praktisch.
Stückliste für die Nachttische:
- 2 Eichenbretter 345 x 300 x 26 mm für die Nachttische
- 6 lange flache Winkel zum Einspannen der Tische
- 12 kurze Schrauben mit dickem Gewinde, z.B. 25 x 5 mm
Leselicht
Als Leselichter haben wir uns für LED Spots mit Klemmfunktion entschieden. Später haben wir gemerkt, dass die Klemmfunktion nur auf viel dünneren Bretten funktioniert. Also habe ich in die Trickkiste gegriffen und die Leselichter mit rostfreien Mini-Schraubzwingen am Kopfteil befestigt. So bleiben die Lichter fest montiert und die Mini-Schraubzwingen gehören einfach zum Design dazu. Frei nach dem Motto: Zeige, was Du nicht verbergen kannst.
Empfohlenes Werkzeug
- 1 Feile
- 1 Akkuschrauber
- 1 Bohrmaschine mit mehreren dünnen Bohrern
- 2 Anschlaghölzer
Das fertige Bett
Was das ganze kostet …
Das Material aus dem Baumarkt kostete ca. 350 Euro. Für den Aufbau brauchte ich ca. 1 Tag. Mit etwas Übung geht das bestimmt schneller. Wenn Du das Bett so baust, wie es hier beschrieben steht, dann sparst Du dir die ganze Planung vorweg. Die gibt es hier kostenlos.
Wirklich sehr originelles Bett – sowohl hübsch als auch pragmatisch. Auch eine sehr gelungene Anleitung!
Wissen Sie zufällig noch, in welchem Baumarkt Sie die Materialien besorgt haben? Ich habe nämlich auch vor, eine Konstruktion – möglichst aus Eiche – herzustellen. Wie ich nun aber feststellen musste, sind Holzwerkstoffe aus Eiche in den deutschen (Ketten-)Baumärkten relativ rar gesät.
Vielen Dank!
Hallo Manuel, danke für das Kompliment. Mein Material hatte ich in einem großen Bauhaus-Baumarkt bezogen. Es handelte sich um vorrätige Arbeitsplatten.
Respekt. Ich überlege auch gerade, mir ein Bett selber zusammen zu bauen.
Die Rahmen aus dem Baumarkt sind alle zwar ganz nett, fangen aber nach einiger Zeit an zu quitschen.
Wie sieht das bei deinem Bett aus? Bewegt es sich bei seitlicher Belastung, so dass dort später ein Quitschen entstehen könnte?
Hallo Philip,
kurz gesagt: bei mir quietscht nichts.
Ich bin aber eher jemand, der vorsichtig mit allen möglichen Dingen umgeht. Wenn sich nun jemand des öfteren volle Kanne auf dieses Bett wirft, oder es in Dauerschwingung versetzt, dann möchte ich nicht ausschließen, dass sich doch mal eine Verbindung lockert. Der Lattenrost liegt bei diesem Bett auf den Füßen auf. Der Rahmen ist nur Beiwerk. Für eine größere Stabilität gegenüber seitlich angeregten Schwingungen würde ich die Füße anders ausführen.
Aber wie gesagt, bei mir ist bisher alles ok.
Hallo!
Danke für die Anleitung, bin 196cm und bastle gerne selbst, werde mir das Bett in den nächsten Monaten bauen 🙂
Hallo Lukas,
Gern geschehen und viel Spaß beim nachbauen. Gibt doch hinterher mal ein Bild durch, wenn du magst.
Viele Grüße,
Steffen
Mega Bett passt dann ein Lattenrost von 2 auf 1 Meter rein also zwei Lattenroste a 2X1 Meter
Hallo Phil,
ich habe zwei Lattenroste á 2x1m installiert. Sie passen genau. Wenn du unsicher bist, kannst du das lichte Innenmaß in beide Richtungen um 3 mm erhöhen. Es kann ja sein, dass ein Lattenrost mal etwas enger sitzt. Andererseits, und wenn es hart auf hart kommt, können Lattenroste meist der Länge nach geringfügig gekürzt werden.
Ich hatte mir hierzu keinen extra Kopf gemacht. Es passt einfach.
Viele Grüße,
Steffen
hallo lieber steffen,
danke für die anleitung. ich finde das bett mega und mein vater will es mir jetzt auch in 140×200 nachbauen. hast du schon eine idee, wie du die füße …..Für eine größere Stabilität gegenüber seitlich angeregten Schwingungen…. ausführen würdest? mein freund hat leider manchmal viel elan und mein jetziges futonbett knarzt dann immer.
wünsche dir und deiner familie noch ein wunderschönes weihnachtsfest,
lg tabea
Hallo Tabea,
ganz ehrlich, ich haber bisher nicht über Maßnahmen zur Erhöhung der Gesamtstabilität nachgedacht, weil bei mir hier damit kein Problem besteht. Außerdem fällt mir spontan (noch immer) keine Lösung ein, wie der „luftige“ Aufbau gewahrt bleiben kann und das Bett wesentlich mehr Kräfte in alle Richtungen aufnehmen kann.
Vielleicht ein paar Anregungen:
Verwende große 3-Seiten-Winkel, wie sie in gekauften Betten zum Einsatz kommen.
Nimm breitere Füße, z.B. indem Du pro Ecke statt der schmalen Säulen zwei rechteckige Bretter einsetzt.
Versteife den Rahmen an sich, indem Du die 90° Winkel der Umrandungsbretter mit einem innen liegenden Querriegel pro Ecke stabilisierst
VG Steffen
Hi Steffen,
ich habe vor, mir ein sehr ähnliches Bett zu bauen – bin mir aber unsicher wegen der Winkelverbindungen. Wie lange hast du das Bett schon in Benutzung? Kannst du schon etwas zur Stabilität (auch hinsichtlich Quietschen, Knarzen etc.) sagen? Irgendwie scheue ich mich davor, so ein Winkelgefrickel da dranzubauen…
Danke im Voraus. LG, Phil
Hallo Phil,
ich habe das Bett seit Februar 2015 in Gebrauch. Inzwischen gibt es die Wohnung auf den Bildern nicht mehr, d.h. das Bett ist nun schon einmal umgezogen. Ich hatte zunächst Befürchtungen, die Spax-Verbindungen würden beim zweiten Verschrauben lockerer werden, was jedoch bisher nicht der Fall ist. Hier quitscht nach wie vor nichts.
Am stärksten schwingt das große Kopfteil. Es wiegt leider recht viel (die Wiedermontage erfolgte zu zweit) und ist nur am hinteren Rahmenbrett angeschraubt.
Falls Du statt des Winkelgefrickels einen 3-Seiten-Winkel zur Verfügung hast, dann nimm diesen. Ich hab damals nur keinen geeigneten gefunden. Im Nachhinein genügen aber auch die gezeigten Standardwinkel.
Eine kleinere Änderung habe ich beim Wiederaufbau jedoch gemacht: Die einander gegenüberliegenden Umrandungsbretter sind nun miteinander verspannt, um ein Ausbeulen der Bretter zu verhindern. Es wäre langfristig sehr ungünsig, wenn die Winkel zum Halten der Lattenroste irgendwann in der Luft hingen, statt den Rost zu tragen. Ich habe Gartendraht genommen und mehrfach hin und her geführt, da er spontan verfügbar war. Alternativ würde ich Endlos-Lochband aus Metall nehmen.
VG Steffen
Hi!
Ich wollte mich gerne für die tolle Anleitung bedanken! Ich habe vor ca. einem Monat dieses Bett mehr oder weniger 1 zu 1 nachgebaut. Zusätzlich habe ich aber auch mein eigenes Lattenrost gezimmert.
Es war wirklich sehr einfach, ich habe im Bauhaus genau die richtigen Bauteile bekommen und es ist äußerst massiv und hält super. Wir schlafen sehr gut in unserem neuen Bett!
Vielen Dank und viele Grüße
Jonas
Hallo Jonas,
vielen Dank, dass Dir das Bett gefällt und für den Wagemut es einfach nachzubauen 🙂
Ich wünsche euch weiterhin viel Freude am Bett.
VG Steffen
Hallo Steffen,
das ist wirklich ein wunderschönes Bett!
Schon einmal vielen Dank für die tolle Anleitung (o:
Da wir uns gerade auch nach einem größeren Bett umschauen, wir aber keine 1000€ für ein Vollholzbett ausgeben möchten, werde ich dieses Bett auch nachbauen. Schön simpel und bezahlbar.
Eine Frage hätte ich aber auch, hast du die Oberfläche der Bretter noch irgendwie behandelt? Z.B. vorher mit Leinenöl eingerieben oder so? Und wenn nicht, wie ist deine Erfahrung mit unbehandeltem Holz? (Leichteres festsetzen von Haaren/Staub?)
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen,
lg Tine
Hallo Tine,
vielen Dank für Dein Feedback.
Ich habe die Oberflächen von dem Bett bis heute nicht weiter behandelt. Am Anfang hatte ich darüber nachgedacht alles gründlich zu schleifen und zu ölen, wie ich es von anderen Bausatz-Holzmöbeln kenne. Nach dem Entgraten der Schnittkanten wollte ich diesen Aufwand aber nicht mehr betreiben. Und dabei ist es auch geblieben. Letztendlich treibt die Oberflächenveredlung den Preis bei Massivholzmöbeln. Nicht um sonst gibt es Anbieter von Eichenholzmöbeln, die man selber schleifen und ölen soll – und worin ich etwas Erfahrung habe. Unklar war mir aber, ob das Öl das Leimholz schwächen könnte, was ein weiterer Grund war es hier zu lassen. Auf langwierige Tests hatte ich einfach keine Lust. Und, da ich einmal einen Fichtentisch klar lackiert hatte, der in wenigen Jahren vergilbte, wollte ich hier keine neuen Lackexperimente haben. (Einen Versuch könnte es jedoch wert sein.)
Was bei dem unbehandeltem Holz hier wissen muss:
Unbehandelt sind die Oberflächen etwas rau, weshalb jedes Staubtuch daran hängen bleibt. Meinen Händen gefällt diese ehrliche Oberfläche ganz gut. Das unbehandelte Holz sollte sich jedoch von Wasser fern halten, da es bei Kontakt lokal rau aufquellen könnte.
Staub lässt sich mit einer schmalen Düse gut von den wenigen nach oben gerichteten Flächen saugen. Farblich fallen kleine Staubablagerungen aufgrund der Holzfarbe kaum auf.
Am empfindlichsten sind die Nachttische, falls Du/Ihr darauf gerne Wassergläser abstellt. Das gibt schnell Flecken. Meiner Erfahrung nach würde jedoch auch eine mehrfache Ölung hier nicht unbedingt helfen.
VG Steffen
Hallo Steffen,
euer Bett werde ich bald in 240×200 nachbauen. Zusätzlich werde ich mittig noch Stützen anbringen. Eine Frage hätte ich allerdings. Ist die Matratze passgenau? Im Bild sieht die etwas gequetscht aus, so dass ich evtl. 1-2 cm zugeben muss.
LG
Thomas
Hallo Thomas,
ich stimme dir zu, es sieht etwas gequetscht aus – und praktisch gesehen sitzen die Matratzen eng im Rahmen. Das Innenmaß entspricht genau (+/-1mm) dem Sollmaß der Matratzenfläche. Die Anleitung funktioniert wie gezeigt, berücksichtigt jedoch keine Toleranzen der Matratzen. Daher finde ich deinen Vorschlag gut, die Bretter A und B etwas zu verlängern. Ich würde zu +1cm tendieren, damit die Matratzen später nicht ins Schlingern kommen. Echte Erfahrungswerte habe ich dazu aber nicht. Im Grunde kannst Du folgendes abwägen: was denkst Du, wie groß die Matratze sein wird (Hersteller dürften kaum ein Interesse daran haben besonders viel Material zu verschenken)? und wie dick sind deine Laken (mehr als 2mm dürften die meisten Laken ingesamt nicht brauchen)?
VG Steffen